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Boden des Jahres 2016: Der Grundwasserboden

Ständig nasser Gleyboden in einem Auwald.

Der Boden des Jahres 2016 ist der Grundwasserboden, der auch als Kleiboden, Gley oder Gleyboden (niederdt. Klei = entwässerter Schlick, russ. Gley = Schlamm) bezeichnet wird. Dies entschied das Kuratorium Boden der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. Für diesen Boden übernimmt Schleswig-Holstein ein Jahr lang die Schirmherrschaft. Der Grund dafür: die Urstromtäler des nördlichsten Bundeslandes sind einige der wenigen übrig gebliebenen Refugien dieser Bodenart, die ehemals weite Teile der Norddeutschen Ebene und der großen Flusstäler bedeckte.

Wie der Name und die geografische Verbreitung schon vermuten lässt, bilden sich diese Böden unter dem Einfluss des Grund- oder Hangwassers. Denn sie treten dort auf, wo diese Wasserschichten nahe an die Oberfläche kommen oder aber wo der Boden häufig oder ganzjährig überschwemmt wird, also in Senken, Marschen, an Quellhängen, in Bruch- und Auwäldern oder generell entlang von Flüssen und Bächen.

Die Nässe, die von unten aus dem Grundwasser kommt, ist auch für die Eigenschaften des Bodens verantwortlich. Da in dauernd nassen Böden Sauerstoff abgebaut wird, werden die im Unterboden befindlichen Eisenoxide gelöst, gelangen über das Kapillarwasser in den Oberboden, werden dort oxidiert und bilden sogenannte „Rostflecken“, die dem Boden eine rötlich-ockerfarbene Tönung verleihen.

Robert Habeck

Robert Habeck / (c) Olaf Bathke

„Der Grundwasserboden ist ein sensibler Boden, der in seiner ursprünglichen Form in Deutschland kaum noch vorkommt.“

Robert Habeck, Umweltminister von Schleswig-Holstein, am 4. Dezember 2015 zur Proklamation des Bodens des Jahres

Das Bodenprofil sieht daher so aus: dem sogenannten „Oxidations-Horizont“ (Go) im oberen Boden folgt darunter ein bläulich-graugrüner oder blauschwarzer Horizont, der sogenannte „Reduktionshorizont“ (Gr). Die bläulich-graugrüne Farbe rührt von nicht oxidierten Eisen- und Manganverbindungen her, die blauschwarze Färbung von Schwefelverbindungen.

Ökologische Bedeutung

Gleye mit hohen Grundwasserständen bieten in besonderem Maße Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Das Breitblättrige Knabenkraut und der Sumpfpippau stehen hier stellvertretend für eine ganze Reihe bedrohter Arten, die auf die feuchten Bodenverhältnisse dieses Bodens angewiesen sind.

Ist der Sauerstoff- und Basengehalt des Gleybodens relativ hoch, gedeihen auf ihm Edellaubhölzer wie Esche, Ahorn und Ulme. Bei geringem Sauerstoff- und Basengehalt (Naßgley, Nassgley) finden sich jedoch nur anspruchslose und Feuchtigkeit tolerierende Baumarten wie Erle, Weide oder Fichte, die dann einen Bruchwald bilden, also einen Wald auf ständig nassem Untergrund.

Nicht entwässerte Gleye speichern große Mengen Wasser. Dieses leiten sie verzögert an umliegende Gewässer weiter. Sie halten damit das Wasser länger in der Landschaft und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Aufgrund einer hohen Verdunstungsfähigkeit nehmen sie auch eine Kühlungsfunktion wahr, was in heißen, trockenen Phasen besonders wertvoll ist.

Bedrohung der Gleye

Die größte Gefährdung der Gleye geht von Grundwasserabsenkungen aus. Diese werden häufig durchgeführt, um die Nutzung von Grünlandböden zu intensivieren oder Ackerbau zu betreiben. In den intensiv genutzten Agrarlandschaften werden heutzutage fast alle Gleye entwässert. Durch den Verlust der natürlichen Grundwasserdynamik und dem damit ausgelösten starken Humusverlust im Oberboden verlieren die meisten dortigen Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum. Beim Abbau des humusreichen Oberbodens entstehen darüber hinaus Kohlendioxid und weitere klimarelevante Gase, die den Treibhauseffekt verstärken. Zusätzlich kann Nitrat entstehen und ins Grundwasser gelangen.

→ Infos zum jeweiligen Boden des Jahres gibt das Kuratorium Boden heraus. Steckbriefe hält die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft vor.

related link: Boden heute | Pseudogley ist Boden des Jahres 2015

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